Donnerstag, 16. Dezember 2010

Was denn, die Mafia ist mafiös?

Also das kommt jetzt überraschend! Ein Mafiaboss, der in Mafiageschäfte verstrickt ist? Wer hätte das gedacht … Man muss sich wieder einmal fragen, ob die Überraschung, mit der manche Journalisten und Politiker auf den Bericht von Dick Marty reagieren, dass Hashim Thaci mit illegalen Organhandel befasst war, gespielt ist oder authentische Ignoranz verrät. Dass der Berichterstatter des Europarates Thaci und andere bezichtigt, Ende der 90-er Jahre zahlreiche Serben gefoltert, ermordet und ihre Organe verkauft zu haben, bezeichnet ja nur die Spitze eines ungeheuren Eisberges von Gewalt und Verbrechen.
UCK, PDK, Republik Kosova, kosovarische Mafia — die Firmenbezeichnungen wechseln,  der Betrieb bleibt derselbe. Im Grunde freilich tut man den skipetarischen Clans im Amselfeld und anderswo wohl zu viel der Ehre an, wenn man sie als Mafia bezeichnet. Die ehrenwerte Gesellschaft besaß, früher zumindest, noch so etwas wie einen Kodex von Regeln. Was aber ein echter Albaner ist, der erkennt keine Normen an außer der einen: Profit mit aller Gewalt. Diese Leute verkörpern also den Kapitalismus in Reinkultur. Vielleicht hat das Gesindel auch deshalb im Westen so viele Fürsprecher. Obwohl das Blut ihrer Opfer zum Himmel schreit, hält man besonders die größten Verbrecher konsequent straffrei und hofiert sie sogar als „Politiker“.
Die USA und die EU haben den Albanern, also der „Mafia“, einen Staat geschenkt. Das wäre nicht nötig gewesen, sie hatten ja schon einen. Mit der völkerrechtswidrigen Erhebung der weitgehend serbenfrei gemordeten Provinz Kosovo zur souveränen Republik erfüllte man sich aber den alten Traum, Serbien einmal mehr zu demütigen und zu entrechten. Inwiefern gewisse international operierende Geschäftsleute dabei mit Drogen und Nutten, ihrem Kerngeschäft, bei Diplomaten und Politikern für ihr Anliegen Stimmung machten bzw. auch mal ein bisschen erpresserisch tätig wurden, bleibe dahingestellt. Man darf sich schon auf den EU-Beitritt des Kosvos freuen. Dann steht die europäische Einheit zwar sicher auf vielen Gebieten immer noch aus, aber immerhin die Rotlichtbezirke können dann rasch in einer starken Hand vereinigt werden.
Um nicht des Rassismus geziehen zu werden: Es ist selbstverständlich nicht so, dass alle Albaner der organisierten Kriminalität zuzurechnen wären. Einige arbeiten sicher auch unorganisiert …

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