Samstag, 18. Juni 2011

Wer nicht spurt, fliegt raus

Einer flog aus dem Kuckucksnest: Wie Agenturen melden und verschiedene Medien berichten, wurde am letzten Mittwoch in San Francisco ein 20-jähriger Passagier wegen seiner tief hängender Hosen, die den Blick auf die Unterwäsche freigegeben hätten, von Bord eines Flugzeuges verwiesen. Weil der die Anweisungen der Crew nicht gleich befolgt habe, sei er anschließend von der vom Piloten herbeigerufenen Polizei festgenommen worden. „Die Unterwäsche bedeckte seine Geschlechtsteile, aber seine Hosen hingen tiefer als die Unterhose, dadurch konnten die Reisenden alles sehen, soll ein Polizist einem Fernsehsender erklärt haben. Demselben Sender gegenüber rechtfertigte sich der Übeltäter, ein Football-Spieler der University of New Mexico: Er habe zwei große Taschen getragen und daher nicht sofort reagieren können, an seinem Platz habe er dann aber die Hosen hochgezogen. Flugbegleiter hätten das Recht, die Kleidung von Passagieren kritisch zu betrachten, soll eine Sprecherin der Fluggesellschaft einer Zeitung gesagt haben. Sie könnten dann entscheiden, ob „die Sicherheit und das Wohlbefinden“ der übrigen Passagiere gewährleistet seien. Der Fluggast sei nicht wegen seiner Kleidung von Bord gewiesen worden, sondern weil er die Anweisungen der Crew nicht befolgt habe, hob die Firmensprecherin hervor. Der Festgenommene wurde einen Tag (!) nach seiner Verhaftung gegen Hinterlegung einer Kaution von 10.000 Dollar (!) vorübergehend freigelassen, aber die Staatsanwaltschaft prüft nun, heißt es, ob sie Anklage gegen den Mann erhebt.
Das alles kann man unkommentiert so stehen lassen. Der Wahnsinn ist so offensichtlich, dass ihn selbst die hartnäckigsten Verteidiger des moralischen Imperialismus nur um den Preis, ihm selbst zu verfallen, leugnen können.

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