Samstag, 21. November 2015

Was seine Grenzen hat

Es stimmt: Deutschland ist hinsichtlich der Flüchtlinge an seine Grenzen gelangt. Aber nicht die des Könnens, sondern die des Wollens. Selbstverständlich kann sich ein stinkend reiches Land wie die BRD ein paar hunderttausend Flüchtlinge leisten. Zumal die allermeisten davon nicht der öffentlichen Hand auf der zugeknöpften Tasche liegen, sondern für ihren Lebensunterhalt nach Möglichkeit selber sorgen wollen. (Übrigens gerade die „Wirtschaftsflüchtlinge“.) Selbstverständlich ließe sich die Einwanderung so organisieren, dass ein weitgehend reibungsfreies Zusammenleben möglich ist. Selbstverständlich wäre es nicht das Schlechteste, was Deutschland passieren kann, wenn es sich durch Zuwanderung veränderte. Aber all das will man nicht. Die Masse der Leute will es nicht und die Politik auch nicht. Es wäre ja auch inkonsequent. Die BRD ist eine wesentliche Säule jener Weltwirtschaftsordnung, die in globalem Maßstab dafür sorgt, dass die Reichen reicher werden und die Armen diesen Reichtum finanzieren. Jetzt vorzuführen, dass es auch anders ginge, dass man vom Reichtum abgeben und Arme, statt sie mit ein paar Brosamen abzuspeisen („Entwicklungszusammenarbeit“), zu gleichberechtigten Teilhabern am gesellschaftlichen Wohlstand machen kann, jetzt also statt profitorientiert menschlich und vernünftig zu handeln, das wäre dem Kapitalismus ein Schuss nicht nur ins Knie, sondern in den Rücken.

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