Sonntag, 21. Mai 2017

Israelischer Militärhistoriker plädiert für NS-Traditionen

„Von der Zeit Friedrich des Großen bis 1945 genoß das preußisch-deutsche Militär weltweites Ansehen, oft sogar Bewunderung.“ (Martin van Creveld) Aber sicher doch. Nach den Kriegen von 1870/71, 1914/18 und 1939/45 errichteten beispielsweise die Franzosen massenhaft Denkmäler, um das deutsche Militär zu feiern ob seiner Zerstörungswut und Mordlust. Oder die Briten. Nach jeder Bombardierung ihrer Städte im Zweiten Weltkrieg krochen sie aus den Bunkern hervor und waren voll der Bewunderung für den Alten Fritz, Hitler und Göring, die so wunderbar viele Tote zu Stande gebracht hatten. Vom Jubel sowjetischer Kriegsgefangener, wenn deutsches Militär sie verhungern ließ, gar nicht zu reden. Und die Juden erst, die osteuropäischen Juden! Bevor sie von der Wehrmacht massakriert wurden (hinterher ging’s nicht) waren sie voll des Lobes und der aufrichtigen Begeisterung über die kaltschnäuzig-bürokratische Bereitschaft zum Massenmord bei deutschen Soldaten. Prima Jungs, so diszipliniert, ordententlich und gründlich. Einfach großartig, wie sie die Juden zusammentrieben, Gruben ausheben ließen und sie dann am Rand der Gruben so erschossen, dass sie tot oder halbtot übereinander hineinfielen. Meisterwerke preußisch-deutscher „Kriegskultur“ (Creveld). Von den Kriegsverbrechen der Hohenzollern bis zu denen der Nazi-Streitkräfte überstrahlt also das unangefochtene Ansehen, ja die Glorie preußisch-deutschen Soldatentums tatsächlich die halbherzigen Untaten von Tamerlan und Etzel und hat klassische deutsche Uniformträger weltweit zum Inbegriff liebenswerter kleiner Killer gemacht, die sich zumindest insgeheim jede Nation als Besatzer und Massenmörder wünscht. Darum Schluss mit dem (ohnehin unrichtigen) Bild vom brunnenbohrenden und schulenbauenden deutschen Krieger und wieder her mit den grundanständigen und wirkungsvollen Traditionsmethoden von vor 1945!
„Durch die Verbrechen, die in ihrem Namen von 1933 bis 1945 begangen wurden, haben sich die Deutschen selbst ans Hakenkreuz genagelt, so wie Jesus ans Kreuz genagelt wurde. Doch wurde Jesus am selben Tage abgenommen, die Deutschen aber werden hängen bleiben, solange die menschliche Erinnerung dauert, ohne die Hoffnung, die Vergangenheit jemals hinter sich lassen zu können.“ (Martin van Creveld)
Pardon, aber eine Rechtsordnung, nach der eine solche öffentliche Aussage nicht in mehrfacher Hinsicht strafbar ist, ist lächerlich.

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